Warum ich den Galgen meide
Viele Groomer nutzen
Fixierungen
wie
Galgen
oder
Haltebänder.
Sie geben scheinbare
Sicherheit
– verhindern aber oft, dass der Hund oder die Katze sich
mitteilen
kann.
Ich habe
beides
ausprobiert. Ich habe gesehen, wie Tiere reagieren – mit und ohne
Fixierung.
Meine
Erfahrung
zeigt:
Wenn der Mensch dabei bleibt, ist das Tier
weniger
gestresst.
Es sucht
Schutz, schaut zu seinem Menschen – und ist oft
kooperativer.
Das ist wie bei
Kindern
beim
Arzt: Es ist trotzdem unangenehm, aber es ist
gemeinsam
leichter.
Warum arbeite ich ohne Galgen?
Ganz einfach:
Weil ich nicht nur
Hundefriseur
bin, sondern auch
Tierpfleger und
Katzentrainer.
Ich habe gelernt:
Ein Hund oder eine Katze, die komplett
fixiert
wird, kann oft nicht mehr zeigen, wie es ihr wirklich geht.
Das Tier wird
ruhiggestellt
– aber nicht
verstanden.
Deshalb
frage
ich dich:
Möchtest du, dass dein Tier nur „stillhält“ – oder möchtest du, dass es sich
sicher
fühlt und mit dir gemeinsam durch die Pflege geht?
Wenn dir Vertrauen wichtiger ist als Zwang, bist du bei mir richtig.
Warum ich auch ohne Galgen arbeite – selbst wenn der Halter dabei ist
Viele Tiere sind
Bewegungstiere.
Ihnen nicht nur ihren Menschen, sondern auch noch die Bewegungsfreiheit zu nehmen, ist nicht nur
Stress
– es ist oft ein
Vertrauensbruch.
Wenn dann noch der
Galgen
dazukommt, wird das Tier komplett
eingeschränkt.
Stell dir vor, du wärst in dieser Situation – wären wir wirklich so anders?
Und wenn nicht – warum tun wir das dann unseren Tieren an?
Ja, der
Galgen
hat in manchen Situationen seine
Vorteile. Er kann für
Arbeitssicherheit
sorgen.
Aber für mich steht er oft für ein
veraltetes
System – ein Relikt aus der Zeit des
Show-Groomings, der Wettbewerbe und Ausstellungen.
Sind alle
Groomer
schlecht, die den
Galgen
nutzen?
Nein, natürlich nicht.
Aber ich finde, wir sollten als Branche den
Mut
haben, uns weiterzuentwickeln.
Es gibt
Alternativen. Und sie funktionieren!
Wieso den Menschen mit einbeziehen?
Viele denken: „Die Kund:innen sind
nervös, das überträgt sich auf den
Hund.“
Das stimmt manchmal – aber genau da beginnt meine
Arbeit:
Ich
leite
an,
beruhige,
erkläre.
Und ich habe erlebt, wie Menschen durch diesen Prozess zu einem
sicheren Hafen für ihr Tier werden.
Das ist für mich echte Pflege:
- Der Hund bleibt entspannter.
- Der Mensch wächst mit seinem Tier.
- Ich als Friseur arbeite stressfreier.
Und ganz
ehrlich: Ist es nicht das, was wir alle wollen? Dass am Ende alle
glücklich
nach Hause gehen?
Stress
ganz vermeiden? Leider nein. Aber:
Wir reduzieren ihn.
Es wäre
gelogen
zu sagen, dass Tiere bei der Pflege immer stressfrei
sind –
das geht nicht.
Aber:
Zusammen
ist es leichter auszuhalten.
Wenn der
Halter
dabei ist, wird der Stress
abgemildert
–
für das Tier und auch für mich.
Pflege ist Aufklärung
Ich arbeite nicht
gegen die
Halter:innen, sondern mit ihnen.
Ich
erkläre, was ich mache. Ich
zeige, warum ich so schneide und nicht anders.
Manchmal
helfe
ich auch, den
nächsten
Schritt zu gehen – z. B. zum
Hundetrainer
oder zum
Tierarzt.
Und ich sage auch
ehrlich:
Ich bringe niemanden in Gefahr.
Wenn ein Hund so
panisch
ist, dass das
Risiko
einer
Verletzung
hoch ist, dann ist nicht der
Schnitt
das
Ziel
– sondern das
Vertrauen.
Fehler sind normal – Ehrlichkeit ist der Schlüssel
Viele Menschen
schämen
sich, wenn sie beim Friseur sehen, wie ihr Tier
reagiert.
Oder wenn sie selbst mal
falsch geschnitten
haben.
Das ist okay! Niemand ist perfekt.
Wichtig ist:
Sag mir die
Wahrheit. Dann können wir
gemeinsam daran arbeiten.
Ich bin
nicht
der
Richter
–
ich bin da, um zu helfen.
Pflege bedeutet Verantwortung teilen
Ich
wünsche mir, dass Halter:innen erkennen:
Ein Tier zu haben ist
mehr als nur „Besitzen“. Es ist
Verantwortung.
Je mehr ich
aufklären
darf, desto mehr
lernen
die Menschen:
- Wie sie ihrem Tier helfen können
- Warum Geduld besser ist als Druck
- Und warum Pflege immer ein gemeinsamer Weg ist
Am Ende bleibt eine Frage:
Ist
Würde
nur für den
Menschen gedacht
– oder ist es unsere Aufgabe, auch die
Würde der Tiere
zu wahren?
Ich glaube, wir sind längst so weit, dass wir wissen:
Ein Tier ist kein Gegenstand. Kein Werkzeug. Kein Vorführmodell.
Es ist ein Lebewesen mit Gefühlen, Grenzen und Bedürfnissen. Und genau deshalb arbeite ich so, wie ich arbeite:
Mit Respekt, mit Ruhe – und immer auf Augenhöhe.
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Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, das zu lesen.
Wenn du Fragen hast, frag mich.
Ich bin da – für deinen Hund, für deine Katze, für dich.